Um einen Heimplatz zu bekommen braucht man Pflegestufe 4 – am Beispiel von Frau W. wollen wir schildern wie belastend es für einen alten Menschen sein kann, darauf zu warten seinen guten Platz zu bekommen.

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„Hier hab ich jetzt meinen guten Platz bis ich abberufen werde, es fehlt mir nichts. Das Personal ist freundlich, auch meine Kinder und Enkelkinder kümmern sich um mich. Obwohl die körperlichen Gebrechen mehr werden, bin ich sehr zufrieden.“

 

Foto: pixabay

Frau W. wohnte allein in einem Haus im Bezirk Perg, war zu diesem Zeitpunkt 87 Jahre alt und es war ihr Wunsch solange wie möglich in ihrem Haus zu wohnen.

Im Herbst 2018 stürzte sie jedoch mehrmals und kam ins Krankenhaus. Sie konnte leider nicht mehr gehen und im Krankenhaus hieß es dann sie sei ein Pflegefall. Sie wollte in ein Heim, aber da Frau W. nur Pflegestufe 1 hatte, sagte man ihr, auch wenn gleich angesucht wird, was vom KH auch übernommen wurde, hat sie keine Chance Pflegestufe 4 zu bekommen.

Von Pflegestufe 1 auf 4 geht nicht! Wohin aber mit ihr?

Frau W. hat zwei Töchter, eine wohnt in Wels und eine in Linz.

Ihre Tochter in Wels hat sich bereit erklärt die Mutter zu sich zu nehmen.

Die Wohnung ist sehr klein, so dass die Mutter ihren Rollator nicht nutzen konnte und sich nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen konnte.

Zum Duschen fuhren sie ins Haus der Mutter, das 50 Kilometer entfernt ist.

Es stand für beide fest, das war keine Lösung auf Dauer.

Im Februar suchte die Tochter im Heimatort der Mutter um Kurzzeitpflege an und sie konnte ab Mitte Juni für 2 Monate dort bleiben. In dieser Zeit verschlechterte sich der Zustand von Frau W. und sie bekam an den Extremitäten ein unkontrolliertes Reißen, welches ihr ziemlich zu schaffen machte. Das Heim organisierte, dass Frau W. zu einer Neurologin kam, und suchte um Erhöhung der Pflegestufe an. Frau W. wäre gerne im Heim geblieben, aber sie musste wieder nach Wels zu ihrer Tochter und war sehr deprimiert. Ende August kam eine Ärztin zur Begutachtung für die Pflegegeldeinstufung.

Die Tochter musste sich im November 2019 einer Operation unterziehen, also hat sie die Mutter wieder zur Kurzzeitpflege angemeldet. Frau W. hat im November die Kurzzeitpflege angetreten und konnte dann auf einen Dauerpflegeplatz übernommen werden. Sie musste noch für 9 Tage die Kurzzeitpflege bezahlen, aber sie sagte:

„Ich war nur froh, endlich einen Platz zu bekommen. Es war für mich eine sehr schwierige Zeit mit meinen fast 89 Jahren keinen geeigneten Wohnraum zu haben. Eine 24-Stundenpflege kam für mich nicht in Frage, bei Bekannten habe ich da sehr viel Negatives miterlebt. Hier hab ich jetzt meinen guten Platz bis ich abberufen werde, es fehlt mir nichts. Das Personal ist freundlich, auch meine Kinder und Enkelkinder kümmern sich um mich. Obwohl die körperlichen Gebrechen mehr werden, bin ich sehr zufrieden.“

Wir bedanken uns bei unserer ehrenamtlichen BLOG- Schreiberin Annemarie für diesen Beitrag.

 

„Glücklicher Moment, etwas anders!“ – Aus dem Tagebuch einer pflegenden Angehörigen

Fotolia_47287990_XSSowohl die Validationsbeauftragte als auch die Pflegerinnen unterstützten uns damals, als Mutter ins Heim übersiedelte. Dadurch lernten auch wir, mit der neuen Situation besser umzugehen. Unter anderem erhielt ich den Tipp, mein Weggehen von Mutter zeitlich jeweils so auszuwählen, dass sie sofort – bzw. anschließend an meinen Besuch – wieder beschäftigt ist.
Dies kann mit Essen, Validation, oder, oder… sein. Daran gewöhnten wir uns beide. Und ich halte mich daran.

Warum ich das erzähle? Moment:
Kürzlich stand wieder eine Gesprächsrunde auf Mutters Programm. Ich begleitete sie in den entsprechenden Raum. Die Validationsschwester merkte, dass Mutter total gut aufgelegt war. Sie freute sich mit ihr und sagte: „Gelt, Frau […], es macht Sie glücklich, wenn Ihre Tochter da ist.“
Darauf Mutter: „Ja, und wie!“ Dabei umarmte Mutter die Gesprächsleiterin und strahlte wie ein Kind.
Lachend verabschiedete sie sich von mir, ihrer „Schwester“.

Was ich dabei fühlte?
Unendliche Erleichterung darüber, dass Mutter sich in ihrem Zuhause so wohl fühlt und Dankbarkeit allen verantwortlichen Schwestern und Pflegern gegenüber, die zu Mutters Zustand großartigen Beitrag leisten.

Ilse, Tagebuchschreiberin und betreuende Angehörige

Altenpflege: Opa wohnt jetzt in Ungarn

Oft sind pflegende Angehörige verzweifelt auf der Suche nach einer gangbaren Lösungsmöglichkeit der Pflegesituation zu Hause, speziell dann, wenn sie noch berufstätig sind.

Die/Den pflegebedürftige/n Mutter, Vater… in einem Heim – ob Inland oder Ausland – unterzubringen ist für viele Angehörige ein langwieriger und mitunter schwieriger Entscheidungsprozess. Und hier ist nicht nur der finanzielle sondern viel mehr auch der psychosoziale Aspekt gemeint.

Hier geht’s zum Artikel „OPA WOHNT JETZT IN UNGARN“