Was geht noch, in Zeiten wie diesen? Unser Appell an betreuende und pflegende Angehörige: Bleiben Sie mit Ihrer Situation nicht alleine!

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Foto: Caritas Servicestelle Pflegende Angehörige

„Es hilft alles nichts, da muss ich jetzt durch!“

Tapfere Worte einer pflegenden Angehörigen. Denen ich leider zustimmen muss, obwohl ich um die Belastungen meiner Klientin weiß und es mir sonst immer ein Anliegen ist nach Entlastungsangeboten zu suchen, an einer Veränderung der überfordernden Situation zu arbeiten oder zu ermutigen auch auf sich selber zu achten und gut für sich zu sorgen.

Covid 19 packt hier noch eine Portion Belastung drauf und alle Ziele, wie Schritte in Richtung Erleichterung und Selbstsorge nach Jahren aufopfernder Pflege, sind vorerst und auf unbestimmte Zeit verschoben. Das ist nicht nur für Frau M. entmutigend, nein auch ich nehme ein bedrückendes Gefühl wahr, angesichts der Ohnmacht und gleichzeitigem heraus-gefordert sein meiner Klientin.

„Und was kann ich jetzt für sie tun?“

Im Laufe des Telefonates, das aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen die einzige Möglichkeit ist Kontakt zu halten, schildert mir Frau M. wie sie im Kleinen versucht für sich zu sein und etwas Abstand zu bekommen z.B. indem sie eine Tasse Kaffee auf der Terrasse trinkt und diese 10 Minuten genießt und ganz bewusst als Zeit für sich wahrnimmt. Sie schildert was sie im Moment am meisten belastet, spricht auch von Sorgen und Ängsten und ich höre zu, verstehe sie und zeige Mitgefühl. Das löst keine Probleme und bringt auch keine durchgehende Nachtruhe. Aber das Gefühl in Krisen nicht alleine zu sein hilft einerseits sie besser zu bewältigen und sie auch weniger belastend zu erleben. Frau M. und ich haben daher vereinbart, dass wir einmal in der Woche telefonieren, denn da sein geht auch am Telefon.

„Wie geht es Ihnen, mit dieser momentanen Situation?“

Vielleicht stoßen Sie durch die unerwartet heftigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Ihrer Pflegesituation zunehmend an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit. Oder die Einschränkung von sozialen Kontakte und einiger professioneller Hilfsangebote (z. Bsp.: Schließung von Tageszentren) lassen Sie mitunter verzweifeln. Unter Umständen sind Sie verunsichert und besorgt, weil nicht klar ist wann wir wieder zur Normalität übergehen können?

Wir können keine Wunder wirken und wissen auch nicht wann dieser Spuk ein Ende hat. Aber wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und Ihre ganz persönliche Geschichte in diesen ungewöhnlichen Zeiten.

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns ein Mail – das geht und wir sind gerne für Sie da!

https://www.caritas-linz.at/hilfe-angebote/service-fuer-pflegende-angehoerige/beratungsangebote/

Verfasst von Helene Kreiner-Hofinger, Mitarbeiterin der Caritas Servicestelle Pflegende Angehörige und zuständig für die Bezirke Linz, Linz-Land, Vöcklabruck und Gmunden

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